Der Jahreskreis Die Mondfeste  Samhain Alban Arthan Imbolc
Alban Eiler Beltane Alban Heruin Lughnasadh Alban Elued

Wie Alban Eiler ist Beltane ein Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest, es markiert aber auch den Übergang zum Sommer und ist so auch das erste Sommerfest. 

Beltane ist genauso wie Samhain ein Fest und Zeitpunkt des Übergangs zur Anderswelt. Aber anders als Samhain ist Beltane kein Fest der Ahnen - auch wenn diese bei diesem Fest ebenfalls geehrt werden - sondern ein Fest der Lebenden und des Lebens.

Wo das weibliche Prinzip besonders betont wird, spricht man auch davon, dass die mädchenhafte, jungfräuliche Göttin  durch die Vereinigung mit dem männlichen Heros zur Frau wird. Die Interpretation als mystische Vereinigung von Gott und Göttin stammt aus neuerer Zeit. 


Mittelalterliche Quellen aus dem 10. Jahrhundert erwähnen u. a. Freudenfeuer auf dem Hill of Uisnech. Große Holzstapel wurden aufgeschichtet und in der Nacht entzündet. Dies diente nicht nur der Beleuchtung der Feierlichkeiten, ebenso wurden die Herden hindurchgetrieben, um sie rituell zu reinigen. Beltane ist ein fröhliches Fest, das im Zeichen der Liebe, der Fruchtbarkeit und des Wachstums steht. 

Die Beltanefeierlichkeiten zum Frühlingsbeginn zeigen einige Analogien zu heutigen Traditionen wie dem „Tanz in den Mai“ oder dem Osterfeuer. Auch der traditionelle Maibaum hat hier vermutlich seinen Ursprung: Die Kelten schmückten zu Beltane die Häuser und Ställe mit frischem Grün. Die Wahl der Maikönigin ist ein letzter Hauch der heidnischen Verehrung der Göttin, die dem Land die Fruchtbarkeit schenkte.

Allerdings wurde Beltane und der Mai als ungünstige Zeit für Hochzeiten gesehen, das der Frühling so viele Versuchungen mit sich bringt, dass das Glück einen neuen Ehe von vornherein bedroht schien. Zusammengefasst kann man sagen, zu Beltane wird das blühende Leben gefeiert, das Leben der gesamten Natur, auch unter dem Aspekt der Sexualität.


Zu den wichtigsten Bräuchen, die sich bis heute erhalten haben, gehört die Aufstellung des Maibaums. Während heute der Maibaum nur noch im Dorfmittelpunkt oder an einem besonderen Platz unter eigenen Feierlichkeiten aufgestellt wird, gab es in früheren Zeiten fast in jedem Garten einen Maibaum.
Zur Zeit Maria Theresias hatte dieser Brauch so gigantische Formen angenommen, daß die Kaiserin 1741 das weitere Aufstellen verbot, da viele tausend Bäumchen umgeschnitten wurden. Sie standen nicht nur vor jedem Haus, sie standen oft sogar in jedem Zimmer. 

Manche vermuten, dass der Maibaum die kultische Bedeutung eines "Riesen-Phallus" gehabt haben könnte, der durch sein Eindringen in "Mutter-Erde" eine göttliche Hochzeit versinnbildlichte. Der Maikranz, der an der Spitze angebracht wurde, konnte einerseits Symbol der Vulva, andererseits durch die darin eingeflochtenen jungen Reiser und Heilpflanzen Symbol für neues Leben und Gesundheit sein. 


. Auch im Hexenkult werden die  Jahresfeste gefeiert, allerdings mit einigen Unterscheidungen. Obwohl sich der Feiertag einiger Merkmale (etwa der Freudenfeuer) des keltischen Beltane bedient, ist es sowohl hinsichtlich der Bedeutung (Betonung der Fruchtbarkeit) als auch der Rituale (Tanz um den Maibaum) näher mit dem germanischen Mai-Feiertag verwandt. Einige Hexen feiern Beltane, in dem sie den Akt zwischen dem Herrn und der Herrin des Mai aufführen. Gerald Gardner, einer der wichtigsten Initiatoren des Wicca, bezieht sich mit der Bezeichnung „Vorabend des Mai“ auf Beltane. 
In den Alpen nennt man die Beltane-Nacht auch Walpurgisnacht. Sie gilt als Nacht der Hexen - als Nacht in der die Hexen die Menschen mit Unsinn und Schabernack quälen. Viele heutige Bräuche zur Walpurgisnacht reichen auf Schutzzauber gegen Hexen zurück.